FREDEGUNDA
Das Textbuch der "Fredegunda" von Johann Ulrich von König ist die deutsche Bearbeitung eines italienischen Originals, nämlich der "Fredegonda" von Francesco Silvani / Musik C. F. Gasparini (Venedig 1705).
Silvanis /Gasparinis "Fredegonda" war 1712 u. a. auch in Braunschweig aufgeführt worden. Diese Version
wurde dann die Grundlage für die Hamburger Bearbeitung.



Der geschichtliche Hintergrund:
567 heiratete der Frankenkönig Chilperich I. (539 - 584) die Westgotenprinzessin Galswintha. Doch unter dem Einfluß Fredegundes, Mätresse und Geliebte des Königs, wurde Galswintha verdrängt und ermordet.
Fredegunde wurde 584 Königin und regierte bis zu ihrem Tod 597, für ihren minderjährigen Sohn Chlotar II. (584 - 629).

 


Sigibert, der Bruder Chilperichs, hatte Brunhilde, Galswinthas Schwester, geheiratet. Nach dessen Ermordung 575 und dem Tod Chilperichs 584 kam es zum Merowingischen Erbfolgekrieg, der 613 mit dem Sieg Chlotars II. über Brunhilde endete.

Das Stück behandelt die Gescichte einer Frau, die mit allen Mitteln Königin werden will. Doch im Gegensatz zur geschichtlichen Realität gelingt ihr das auf der Bühne nicht. Hier muß sie an der Unschuld und Tugendhaftigkeit ihrer Gegenspielerin scheitern.


Die Zauberin Fredegunda ist die Geliebte König Chilperichs von Frankreich. Als dieser aber aus Staatsgründen die Spanische Prinzessin Galsuinde heiraten will sieht sich Fredegunda ihrer Chancen Königin zu werden beraubt. Sie muß handeln:
Sie versprüht überall ihr Gift.
So bezichtigt Fredegunda Chilperich, vor dem versammelten Hofstaat, des Verrats und Treuebruchs. Sie beschuldigt Galsuinde des Ehebruchs mit Sigibert, dem Bruder des Königs. Sie macht eine Furienbeschwörung usw. Aber all ihr Hokuspokus und ihre Zauberei scheitern am Ende an der aufrichrigen Liebe Galsuindes. Chilperich muß erkennen, daß er von Fredegunda getäuscht wurde und daß er Galsuinde zu Unrecht verstoßen hat.

Fredegunda ersticht sich als der Aufstand, den sie mit ihrem heimlichen Geliebten Landerich angezettelt hat, gescheitert ist.
Am Schluß triumphieren Liebe und Unschuld.